„Hinterlasse deinen Sozialen Fingerabdruck!“ – Unter diesem Motto fördert die Jugendorganisation „Schüler helfen Leben e.V.“ seit mehr als 20 Jahren Projekte auf dem Westbalkan. Mit dabei ist seit fast zehn Jahren auch Christian Bothur, BWL-Student am Fachbereich Wirtschaft. 2005 begann sein soziales Engagement, damals selbst noch als Schüler. Inzwischen ist er einer von zwei hauptamtlichen Mitarbeitern in Neumünster.
Der Schüler helfen Leben e.V. ist eine deutsche Jugendorganisation und entstand bereits 1992. Während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien hatten Schülerinnen und Schüler damit begonnen, Hilfsgüter zu sammeln und persönlich in das Krisengebiet zu bringen.
Auch nach dem Kriegsende unterstützt der Verein immer noch Projekte im Bereich der Bildungs-, Jugend- und Friedensarbeit auf dem Westbalkan und in Jordanien. Beim „Sozialen Tag“ sammeln dafür einmal im Jahr Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland Geld. Anstatt zur Schule, gehen die Teilnehmenden an diesem Tag arbeiten und spenden anschließend ihren Lohn. Erst nur in einigen Bundesländern vertreten, ist der Soziale Tag seit 2006 eine bundesweite Aktion und gilt als die größte jährliche von Jugendlichen organisierte Hilfsaktion Europas. So nahmen beim diesjährigen Sozialen Tag am 3. Juni über 80.000 Schüler von fast 700 Schulen mehr als 1,5 Millionen Euro für die Projekte von Schüler helfen Leben ein.
Doch solch eine große Veranstaltung organisiert sich natürlich nicht von allein. Das übernehmen Jugendlich, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei Schüler helfen Leben absolvieren. Diesen Weg ist auch Christian Bothur gegangen. Nach zwei Jahren ehrenamtlicher Arbeit als Schüler absolvierte er im Jahr 2007/2008 selbst sein FSJ bei diesem Verein. Schüler helfen Leben ist er auch danach treu geblieben und betreut inzwischen als Vorstandsreferent die „FSJler“.
„Damals als Schüler war der Anreiz für die Mitarbeit ganz klar, Gleichaltrigen helfen zu können“, so Bothur. Inzwischen freut er sich auch darüber, Inhalte aus seinem BWL-Studium bei seiner Arbeit anwenden zu können. Als „Wissensmanager“ bemüht er sich, die Erfahrung der FSJ-Kräfte auch nach dem Ende ihrer Dienstzeit für den Verein zu bewahren und an die Nachfolger weiterzugeben. Doch damit nicht genug: Zu seinen Aufgaben gehören zudem viele organisatorische Tätigkeiten oder das Projektmanagement. „Auch die Statistik, die irgendjemand tun muss, bleibt häufig bei mir hängen“, so Bothur scherzhaft.
Neben dem Sozialen Tag leistet Schüler helfen Leben auch Bildungsarbeit in Deutschland. „Gerade bei den jungen Teilnehmern ist es schwer, ihnen die Relevanz der Krisen in Süd-Ost-Europa deutlich zu machen. Nach fast 20 Jahren ist das Thema in den Medien einfach nicht mehr so präsent“, stellt Bothur fest. Daher bietet der Verein Info-Stände, Vorträge und Unterrichtsmaterial für Schulen an, um die Thematik in den Köpfen zu verankern.
Weitere Informationen über die Projekte von Schüler helfen Leben und den Sozialen Tag finden Sie auf www.schueler-helfen-leben.de.